Vereinsgründung
Im Januar 1979 machten sich neun Gemeindebürger auf, um auch
in der Gemeinde Kröning den sportbegeisterten Mitbürgern, Kindern und
Jugendlichen das Fußballspielen zu ermöglichen. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten
sich die Sporttreibenden den Nachbarvereinen anschließen.
Das Gebiet der Gemeinde ist zwar flächenmäßig groß, aber
dünn besiedelt. Der hügelige Charakter der Landschaft machte die Suche nach
einem Sportplatz umso schwerer. Flächen, die sich geländemäßig anboten, konnten
nicht erworben werden, andere waren wiederum nicht geeignet.
Schließlich fand sich ein Platz an der Triendorfer Kreuzung,
der als Sportplatz gepachtet werden konnte und so stand einer Gründung des
Vereins nichts mehr im Wege. In der Gründungsversammlung vom 21.01.1979 im
Gasthaus "Zur Post" der Wirtsleute Altinger, traten dem Verein
bereits 60 Mitglieder bei. Neben Mitgliedsbeitrag und Vereinsfarben wurde auch
der Vereinsname festgelegt; nämlich Turn- Und Sportverein Kirchberg. Bereits
der Name des Vereins wies darauf hin, dass man auch für andere Sportarten außer
Fußball offen ist. Als 1. Vorstand des TSV Kirchberg wurde Georg Schindlbeck
gewählt. Das Amt des 2. Vorstands übernahm Walter Waldinger und die noch
spärliche Kasse hatte Hans Maier zu verwalten.
Bis zur Fertigstellung des Sportplatzes an der Triendorfer
Kreuzung stellte der 1. Vorsitzende eine Wiese in Reit zur Verfügung. Mit viel
Eigenleistung wurde die Wiese in einen provisorischen Fußballplatz verwandelt
und das Training für die 1. Saison unter Trainer Andreas Bayer konnte
aufgenommen werden. Zum Umkleiden und Duschen durften die Einrichtungen der
Schule benutzt werden, so dass auch dieses Problem gelöst werden konnte.
Der Verein war gegründet und konnte seinen Spielbetrieb
aufnehmen.
Die ersten 10 Jahre
In den Folgejahren waren die größten Herausforderungen,
einen regelmäßigen Spielbetrieb aufzubauen, mit bescheidenen finanziellen
Mitteln einen Fußballplatz zu erstellen und den Verein als Bestandteil des
gesellschaftlichen Lebens in der Gemeinde Kröning zu etablieren.
Das Gelände an der Triendorfer Kreuzung stand zwar zur
Verfügung, doch es bedurfte noch einiger Überzeugungskraft, um die zuständigen
Behörden für den Standort zu begeistern. Nach der Überwindung so mancher Hürde,
bei der dem Verein damals schon unser späteres Mitglied Herr Staatsminister
Erwin Huber hilfreich zur Seite stand, konnte eine Genehmigung mit mancherlei
Auflagen erreicht werden. So wurde eine Umzäunung und ein Sichtschutz
gefordert; diese Maßnahmen stellten weitere Anspannungen auf der Kostenseite
dar. Die Forderung nach Befestigung von Parkplätzen wurde in den Folgejahren
"Gott sei Dank" abgewendet. Mit Unterstützung der Gemeinde Kröning
durch Finanzmittel in Höhe von 18.000 DM und großzügigen Spenden sowie durch
Hand- und Spanndienste der Mitglieder konnte der Sportplatzbau bewältigt
werden. 1981 war es dann so weit. Das erste große Fest des jungen Vereins, die
Einweihungsfeier stand bevor.
Von 27. - 28.06.1981 wurde unter der Schirmherrschaft des
Landtagsabgeordneten Erwin Huber die Platzeinweihung gefeiert. Die kirchliche
Segnung und den Festgottesdienst nahm Pfarrer Franz Ruß vor.
Die Mitgliederzahlen nahmen in den Folgejahren zu und das
Sportangebot wurde 1983 um die Abteilungen Ski und Tennis erweitert. So war es
nicht verwunderlich, dass Georg Schindlbeck 1984 zur Generalversammlung des
mitgliedsstärksten Vereins der Gemeinde Kröning einladen konnte.
Nach 6 Jahren dankte Georg Schindlbeck als Vorstand ab und
wurde 1985 zum Ehrenvorstand ernannt. Ihm folgten Bernhard Schmidt und später
Bernhard Ziegler. 1989 konnte man eine stolze Bilanz der ersten 10 Jahre
ziehen. Der Verein war mittlerweile auf 330 Mitglieder angewachsen und eine
feste Größe in der Gemeinde geworden. Der Geräteschuppen am Sportplatz konnte
nach mehreren Erprobungsphasen so stabilisiert werden, dass er den Windböen
standhielt. Unter bewährter Schirmherrschaft von Herrn Staatsminister Erwin
Huber wurde das 10-jährige Gründungsfest gefeiert.
Mit einem Fussballpokalturnier, dem Spiel einer
Prominentenmannschaft, einen Ehren- und Festabend wurden die ersten 10 Jahre
gebührend gewürdigt.
Das Vereinsgeschehen ab 1990
Getreu dem Vereinszweck, “Turn- und Sportwesen zu fördern,
Geist und Körper zu kräftigen und das kulturelle Leben zu pflegen,” sind nach
wie vor die sportliche Weiterentwicklung auf einer soliden wirtschaftlichen
Basis und die gesellschaftliche Integration die vorwiegenden Ziele der
Verantwortlichen. Dieses zu verwirklichen stellt immer wieder enorme
Anforderungen an die Funktionsträger und erfordert eine hohe
Unterstützungsbereitschaft aller Mitglieder und Institutionen.
So waren auch die Jahre ab 1990 geprägt von den
Anstrengungen zur Beschaffung der Finanzmittel und Weiterentwicklung der zum
geordneten Spiel- und Sportbetrieb eines zukunftsorientierten
Mehrsparten-Vereines erforderlichen Infrastruktur.
Man hatte zwar ein gutes Hauptspielfeld, als
Trainingsgelände stand aber nur der “Ur- Fußballplatz” in Reit zur Verfügung.
Durch die sich im Laufe der Zeit weiter verschlechternden Bodenverhältnisse und
die fehlende Beleuchtung war dieser jedoch nur noch bedingt für einen
geordneten Trainingsbetrieb geeignet.
So war es nicht verwunderlich, dass bereits zu diesem
Zeitpunkt Aktivitäten zur Modernisierung und Neugestaltung des Sportplatzes
bzw. Errichtung einer neuen Sportanlage eingeleitet wurden. Diese Bemühungen
erhielten jedoch 1994 einen argen Dämpfer, als sich die Gemeinde, wegen
vorrangiger anderweitiger Verpflichtungen, nicht in der Lage sah, das Vorhaben
weiter zu unterstützen. Erst als im Jahr 1998 die zwischenzeitlich installierte
Beleuchtung versagte, Investitionen in den Trainingsplatz aber weder
wirtschaftlich noch zukunftsträchtig erschienen, war eine Neuorientierung
unumgänglich. Nun fand man auch bei der Gemeindeführung offene Ohren, um
gemeinsam die finanziellen und räumlichen Möglichkeiten des Projektes “Neue
Sportanlage” auszuloten.
Freilich beschränkten sich die Aktivitäten dieser Zeit nicht
nur auf den Sportplatzbau. Zahlreiche Initiativen wurden gestartet, um den
Verein auf eine breite gesellschaftliche und wirtschaftliche Basis zu stellen.
Verschiedene Veranstaltungen, die heute aus dem Kirchberger
Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken sind (u.a. Faschingsball,
Sommerfest), wurden eingeführt. Das seit 1998 vom TSV durchgeführte Weinfest
fand seine Höhepunkte mit der Krönung der “Kirchberger Weinköniginnen” (Tanja
Meindl, Heidrun Huber). Im Rahmen des Sommerfestes wurden bereits in den
verschiedensten Disziplinen Ortsmeisterschaften ausgetragen. Hierbei wurde,
insbesondere zur Freude der “reiferen Jugend”, auch der alte Brauch des
“Prackelns” wieder belebt.
Mit einem, trotz regnerischen Wetters gelungenen Fest konnte
vom 25.06.1999 - 27.06.1999 das 20-jährige Gründungsfest gefeiert werden.
Die Beteiligung am Ferienprogramm der Gemeinde Kröning ist
mittlerweile obligatorisch und, egal ob Spiel-Nachmittag, Zeltlager oder Besuch
eines Bundesligaspieles, für die Kinder immer ein Erlebnis.
Zwischenzeitlich ist der TSV also im gemeindlichen Leben so
verflochten und integriert, wie sich dies die Gründungsväter zum Ziel gesetzt
hatten.
Die sparsame und rationale Bewirtschaftung der zur Verfügung
stehenden Mittel, die sich überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden
zusammensetzen, war immer oberstes Gebot. So ist es trotz der immer
umfangreicher werdenden Belastungen gelungen, frühzeitig die Grundlage für die
„Herkulesaufgabe“ des Sportheimbaues zu schaffen. Dazu wurden vielerlei
Initiativen entwickelt und mit der Plakatwerbeaktion auch die heimische
Wirtschaft eingebunden. Der Mitgliedsbeitrag konnte so auf einem, dem
Sportangebot angemessenen Umfang begrenzt bleiben. Die Einführung des
Familienbeitrages wurde positiv aufgenommen und hat sich bewährt.
Auch der sportliche Bereich hatte in diesem Zeitraum
turbulente Phasen in das Vereinsleben gebracht. Der Bereich „Seniorenfußball“
ist von wechselnden sportlichen Erfolgen geprägt.
Während sich zunächst noch Erfolgsphasen mit Aufstiegen und,
im Abstieg endende Misserfolge regelmäßig abwechselten, hat sich seit einiger
Zeit die Erfolgstendenz auf einen guten vorderen Platz in der A-Klasse
festgefahren. Ausgerechnet die Saison 03/04 bildet hier die negative Ausnahme
und man musste die schlechteste Platzierung seit Vereinsbestehen hinnehmen.
Hier spielten aber sicherlich auch andere Gründe als fehlende
Leistungsfähigkeit eine Rolle, so dass begründete Hoffnung auf ein Anknüpfen an
bessere Leistungen besteht. Dies umso mehr, als man künftig auf einer tollen
Anlage spielen kann, zu deren Entstehen auch viele Aktive ihren Beitrag
geleistet haben.
Für den Tennisbereich war zu beobachten, dass die
anfängliche, auch auf die Benutzung der Tennisanlage am Schulsportgelände
zurückzuführende Euphorie, parallel zum generell abebbenden Tennisboom
verflogen war, und die Entwicklung der Abteilung sichtlich stagnierte. Diese
Situation hat sich durch die Inbetriebnahme der Tennisanlage am neuen
Sportzentrum schlagartig gebessert und es ist ein regelrechter Ansturm,
insbesondere von den solange vermissten Jugendlichen entstanden, der die
Abteilungsleitung in positive Erwartungshaltung versetzt.
Die Abteilung Ski hatte erfreulicherweise ein derartiges
Wellental nicht zu durchschreiten und konnte die Mitgliederzahl, vor allem im
Jugendbereich kontinuierlich steigern. Dies ist sicherlich im qualitativ
hochwertigen Ausbildungsangebot, das bereits bei der Skigymnastik beginnt und
in den stets ausgebuchten Skikursen fortgeführt wird, begründet. Beides wird
durch qualifizierte, eigene Übungsleiter bewerkstelligt.
Großer Beliebtheit erfreut sich auch das 1996 eingeführte
Kinderturnen, in dem die jüngsten Vereinsmitglieder behutsam an sportliche
Aktivitäten herangeführt werden. Insbesondere wegen der eingebetteten Spiele
finden diese Übungsstunden auch noch bei den Grundschulkindern reichlich
Zuspruch, so dass an manchen Tagen die Schulturnhalle zu platzen droht.
Abgesehen von der seit Jahren aus Spielermangel fehlenden
A-Jugend ist die Entwicklung im Jugendbereich als sehr positiv zu bewerten. So
waren am 01.01.2004 insgesamt 217 Kinder und Jugendliche, das sind mehr als 40
% der Mitglieder, in den verschiedensten Sparten im Verein organisiert. Den
Löwenanteil davon stellen natürlich die jungen Fußballer, die mit 6
Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen und zusätzlich einer Bambinimannschaft
als „Fußball-Spielschule“.
Auch wenn die Jugendarbeit einen enormen Einsatz aller
Trainer und Betreuer erfordert, ist sie doch für die weitere Entwicklung des
Vereins unverzichtbar. Bietet sie den Jugendlichen doch die Möglichkeit, Höhen
und Tiefen gemeinsam zu erleben und zu verarbeiten und so gestärkt die, für
„Das Leben“ erforderliche soziale Kompetenz zu entwickeln.
Dass der TSV mit seiner Jugendarbeit auf einem guten Weg
ist, beweist die vom Verein „ProSport“ im Jahre 2000 verliehene Auszeichnung
für langfristige, hervorragende Jugendarbeit.
Dass der TSV von Anfang an auf Breitensport ausgerichtet und
nicht allein auf Fußball fixiert ist, zeigen nicht nur die Sparten Tennis und
Ski, die bereits seit mehr als 20 Jahren als gleichberechtigte Abteilungen
bestehen, sondern auch die zahlreichen anderen sportlichen Aktivitäten, die im
Vereinsleben eingebettet sind. So wurden nach und nach die Aerobic- und
Stepp-Aerobic-Gruppen, das Kinderturnen, die Kindertanzgruppe und kurzzeitig
auch das Mutterkindturnen eingebunden und im Jahr 2003 auch noch eine
Stockschützenabteilung gegründet.
Derzeit ist eine Fußballmädchenmannschaft im Aufbau. Die
Tischtennis- und Volleyballgruppen sowie die Boogie-Woogie-Tanzgruppe haben
mittlerweile ihre Tätigkeit wieder eingestellt.
Neben den Trainern und Betreuern der Fußballjugend sind mit
Meindl Monika (Kinderturnen), Kiermeier Agnes und Mendler Sabine
(Skigymnastik), und Kirmaier Christine (Stepp-Aerobic) derzeit 4 weitere
Übungsleiter ehrenamtlich tätig. Die Kindertanzgruppe wird von Thomas Pfitzner
betreut.
Wohl bedingt durch das zwischenzeitlich sehr vielfältige
sportliche Angebot ist die Mitgliederentwicklung sehr positiv zu bewerten und
so konnte im Jahr 2003 das 500. Mitglied aufgenommen werden. Aus den 70 Mitgliedern
im Gründungsjahr sind mittlerweile stattliche 523 Mitglieder (Stand:
01.01.2004) geworden und, da ca. ¾ davon im Gemeindebereich wohnhaft sind, die
Stellung als mitgliederstärkster Verein der Gemeinde Kröning weiter ausgebaut
werden. Auch dies ist ein Beweis, wie richtig und förderlich die mutige
Entscheidung der Gründungsväter für die gesamte Gemeinde war.
Zahlreiche prägende Persönlichkeiten haben im Laufe der Zeit
die Geschicke des Vereins maßgeblich beeinflusst. Angefangen bei
Gründungsvorstand Georg Schindlbeck, dem langjährigen Kassier Hans Meier; der
Institution an der Sportplatzkasse und am Versteigerungsmikrophon: Georg
Wippenbeck oder Johann Sedlbauer, der seit Vereinsgründung mit großer Sorgfalt
und Gewissenhaftigkeit die Aufgabe des Platzwartes wahrnimmt. Horst Wolf, seit
fast 17 Jahren Leiter der Abteilung Fußball und vorher in verschiedenen anderen
Funktionen aktiv, und Horst Härtel, der seit ihrer Gründung die Abteilung Ski
leitet. Ihnen und vielen anderen, insbesondere den jeweiligen Vorständen, die
ihre gestalterischen Kräfte stets zum Wohle des Vereins eingesetzt haben, sei
ausdrücklich gedankt. Nicht unerwähnt bleiben dürfen auch die vielen fleißigen
Helfer im Hintergrund, ohne deren Wirken ein so komplexes Unternehmen, wie es
auch ein Sportverein zwischenzeitlich geworden ist, nicht funktionieren kann.
Viele, sich in einem Vereinsleben ansammelnde Probleme und
Unzulänglichkeiten konnten in der Vergangenheit, meist zufrieden stellend
gelöst werden. Viele neue Probleme werden sich durch den Betrieb der neuen
Sportanlage erst auftun. Es bleibt zu hoffen, dass auch diese genauso lautlos
und zum Wohle aller beseitigt werden können und die „Schönste Nebensache der
Welt“ auf der neuen Sportanlage in harmonischer und erfolgreicher Weise ausgeübt
werden kann.
Dank gilt auch der Gemeinde Kröning und der Grund- und
Teilhauptschule Kirchberg, die uns in der Vergangenheit die Umkleide- und
Duschräume zur Verfügung gestellt hat, den Reinigungsdiensten, sowie allen, die
uns in der Vergangenheit so großzügig unterstützt haben. Wir hoffen, dass wir
auch in Zukunft mit Ihrer Unterstützung rechnen können.
Chronik zum Neubau
der Sportanlage
Weithin sichtbar erstreckt sich am Rande der Kreisstraße von
Triendorf nach Niederviehbach die neue Sportanlage des TSV Kirchberg.
Rechtzeitig zum 25-jährigen Gründungsfest ist eine Sportstätte geschaffen
worden, die einen Meilenstein in der Entwicklung des TSV Kirchberg und ein
Aushängeschild für die gesamte Gemeinde Kröning darstellt. Aber wie fing alles
an, wie kam es dazu, dass nun an diesem Wochenende unser neues Sportzentrum
eingeweiht werden kann? Viele ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden zahlreicher
Mitglieder und Verantwortlicher von Sportverein und Gemeinde liegen dazwischen.
Bereits in den 80er Jahren, vor allem aber in den 90er
Jahren wurde immer wieder nach einem geeigneten Gelände für eine Sportanlage
gesucht. Mehrere Standorte wurden eingehend geprüft, erwiesen sich jedoch aus
topographischen, baurechtlichen oder sonstigen Gründen als nicht geeignet.
Die Wurzeln für die Schaffung des neuen Sportzentrums liegen
in einer Ausschusssitzung vom Oktober 1998, also knapp 5 ½ Jahre zurück. Damals
wurden nach einer Bestandsaufnahme die Gründe und Voraussetzungen zum Neubau
einer Sportanlage des TSV Kirchberg dargestellt und die Anforderungen
festgelegt. Daraus ergab sich, dass die bisherige Sportanlage an der
„Triendorfer Kreuzung“, bedingt durch die mittlerweile tägliche Nutzung der
Senioren- und zahlreicher Jugendmannschaften überlastet, und trotz sachkundiger
Pflege den weiteren Beanspruchungen auf Dauer nicht mehr gewachsen sein wird.
Der Spiel- und Trainingsbetrieb litt unter dem Fehlen von sanitären
Einrichtungen und Umkleidemöglichkeiten in der Nähe des Sportplatzes.
Sanierungsinvestitionen waren im Hinblick auf den auslaufenden Pachtvertrag
wirtschaftlich nicht mehr vertretbar. Mit dem, auf Grund dieser
Situationsanalyse erstellten Konzept trat die Vorstandschaft an die Gemeinde
Kröning heran und stieß von Anfang an auf offene Ohren. Unser Antrag auf
Herstellung der baurechtlichen Voraussetzungen für den Neubau einer Sportanlage
wurde bereits in der Gemeinderatssitzung vom 14.01.1999 positiv behandelt. In
der Sitzung vom 12.03.1999 wurde der Flächennutzungs- und Bebauungsplan
„Magersdorf-West“, bestehend aus Sportzentrum und Gewerbegebiet, beschlossen
und an die Genehmigungsbehörde weitergeleitet.
Das zeitintensive Genehmigungsverfahren fand im Dezember
2000 mit der Ablehnung des Flächennutzungsplanes für Sportplatz und
Gewerbegebiet „Magersdorf-West“ einen unerwarteten und für uns nachteiligen
Ausgang. In einer Besprechung mit dem Landratsamt Landshut vereinbarte
Bürgermeister Schindlbeck jedoch eine Abtrennung des Verfahrens bezüglich des
Sportgeländes und konnte so das Genehmigungsverfahren unverzüglich wieder in
Gang setzen.
Das Jahr 2001 stand ganz im Zeichen von Planungen und
Anträgen im Hinblick auf rechtliche Grundlagen, Vorgaben und Zuschussregelungen
und ein Mann war hier besonders gefragt: Schriftführer und Stratege im
Hintergrund, Josef Peisl. Unzählige Telefonate, Gespräche und Klärungen mit den
Fachstellen des BLSV und Landratsamtes standen im Mittelpunkt seiner Arbeit.
Weitere Informationen über die kommenden Anforderungen und deren
Realisierungsmöglichkeiten beschafften sich die Vorstandsmitglieder Horst Wolf,
Anton Schachtner, Josef Peisl, Johann Sedlbauer und Bürgermeister Georg
Schindlbeck bei den Besichtigungen der neu geschaffenen Sportanlagen in
Haarbach und Marklkofen. Nach der sehnlichst erwarteten Genehmigung von
Flächennutzungs- und Bebauungsplan erhielt das Ingenieurbüro Preiss &
Schuster aus Vilsbiburg den Auftrag für die Planung des Außenbereiches der
Sportanlage.
Gleichzeitig wurde vom Verein mit der Planung der
Sportheimes begonnen. In vielen Sitzungen des Vereinsausschusses wurden die
Anforderungen konkretisiert und entsprechende Planungsentwürfe erarbeitet.
Nachdem sich die lange favorisierte und in der Jahreshauptversammlung 2002
vorgestellte, zweigeschossige Bauweise, aus Kostengründen als nicht
durchführbar erwies, entschied man sich für die Realisierung der
eingeschossigen Bauweise nach den Planungen von Wilhelm Deliano.
Endlich war es so weit, dass Anträge und Pläne für Sportheim
und Außenanlagen an die zuständige Genehmigungsbehörde weitergeleitet werden
konnten. Nach kurzer Zeit erteilte auch das Landratsamt Landshut im Juli 2002
die Baugenehmigung für das Sportzentrum des TSV Kirchberg. Die erste Hürde war
somit gemeistert. Parallel dazu erfolgte die Einrichtung eines Bauausschusses
„Sportzentrum Magersdorf“, der künftig alle mit der Umsetzung, Planungen und
Bauausführung zusammenhängenden Tätigkeiten übernahm und koordinierte. Zunächst
mussten alle für die Beantragung der BLSV-Fördermittel erforderlichen
Unterlagen zusammengetragen werden. Nachdem auch die unterstützenden Beschlüsse
der Gemeinde Kröning vorlagen, wurde am 12.08.2002 durch die
Ausschussmitglieder Apfelbeck, Wolf und Peisl, der Zuschussantrag an die, für
die Zuteilung der staatlichen Fördermittel zuständige Geschäftsstelle des BLSV
übergeben. Da der Baubeginn vor der Mittelzuteilung grundsätzlich nicht
zulässig ist, dieser aber auf Grund des Antragsstaus und des begrenzten
Förderbudgets nicht zeitnah zu erreichen war, wurde gleichzeitig ein Antrag auf
Bewilligung des vorzeitigen Baubeginns gestellt. Dieser wurde dann in der, von
den Ausschussmitgliedern Apfelbeck, Wolf und Peisl, sowie Bürgermeister
Schindlbeck, unterstützt von regionalen Mitgliedern des Bayerischen Landtags,
am 24.09.2002 beim BLSV durchgeführten Besprechung auch erteilt. Nun konnten
die erforderlichen Ausschreibungen durchgeführt werden und der Realisierung des
Sportzentrums Magersdorf stand nach 4 Jahren Vorlaufzeit nichts mehr im Wege.
Im Bayerischen Staatsanzeiger Nr. 40/2002 wurden die Bauarbeiten zur Sportanlage des TSV Kirchberg öffentlich ausgeschrieben. Unter 11 Angeboten erhielt die ARGE Hilgers & Breiteneicher aufgrund des günstigsten Gebotes den Zuschlag. Alle Planungen waren darauf ausgerichtet, die Bauarbeiten noch im Spätherbst 2002 zu beginnen. Aufgrund der ungünstigen Witterung und des anhaltenden Regens war dies aber nicht mehr möglich. Die Verantwortlichen nutzten die Wintermonate, um vielerlei Angebote und Kostenvoranschläge einzuholen und weitere Details vorzubereiten. Am 27. März 2003 war der große Tag gekommen. Die Bauarbeiten konnten endlich beginnen und die Bagger und Radlader der Fa. Breiteneicher rückten an. Der symbolische 1. Spatenstich wurde durch Vorstand Bayer und Bürgermeister Schindlbeck vollzogen. Bedingt durch die günstigen Witterungsverhältnisse gingen die Erdarbeiten zügig voran und rasch waren die Ausmaße der zukünftigen Sportanlage weithin sichtbar. Die Kanalarbeiten, Verlegung der Beregnungsanlage, sowie der Dränage schlossen sich an. Als erstes wurden die Tennisplätze und die Stockbahnen fertiggestellt und nach Auftragung der Humusschichten konnten im Herbst endlich die Rasenspielfelder angesät werden. Nach Abschluss der Asphaltierungsarbeiten und Fertigstellung der Parkplätze und des Allwetterplatzes zogen die Firmen Hilgers und Breiteneicher im Spätherbst 2003 bereits wieder ab. Innerhalb eines halben Jahres war so aus einem Acker und Wiesenfläche eine sehenswerte Sportanlage geschaffen worden.
Parallel zu den vergebenen Arbeiten an den Außenanlagen wurde die Erstellung des Sportheimes in Eigenregie betrieben. Der 18. Juni 2003 wird in die Annalen des Vereins als der Tag des Beginns der Erstellung des Sportheims eingehen. Die Vereinsmitglieder hatten sich mit der Erstellung des Gebäudekomplexes mit eigener Arbeitskraft großes vorgenommen. Viele Mitglieder und auch Nichtmitglieder, Jung und Alt, fanden sich Samstag für Samstag und oftmals auch wochentags auf der Baustelle ein, um mitzuhelfen bzw. den TSV mit Rat und Tat zu unterstützen. Die Fundamente wurden ausgehoben und betoniert, die Sohle geschalt, Eisen verlegt und Mitte Juli erfolgte die Betonierung der Sohle. Ab sofort waren die Maurer gefragt und in rekordverdächtigem Tempo zog man den Gebäudekomplex empor. Innerhalb weniger Wochen stand der Rohbau des Sportheims, so dass bereits Mitte September die Aufstellung des Dachstuhls vollzogen werden konnte. Nahtlos fügten sich die Dachlattung und das Anbringen der Firstbretter an, und Mitte Oktober konnte bereits das Dach eingedeckt werden. Die wiederum große Anzahl der Helfer zeigte, dass jeder dabei sein und seinen Anteil am Gelingen beitragen wollte. Parallel zu den Arbeiten am Vereinsheim liefen bereits ab Ende Juli die Arbeiten an der Zaunanlage. Für knapp 200 Zaunsäulen mussten zunächst Löcher gebohrt werden und innerhalb von nur sieben Wochen erfolgte die Errichtung und Befestigung der Zaunstangen.
Noch im Spätherbst erfolgte die Installation des Wasseranschlusses, der Stromversorgung und, um endlich wetterunabhängig zu sein, wurden auch die Fenster gesetzt. Das Firstbier am 31. Oktober hatte man sich redlich verdient und wurde bereits im neuen Sportzentrum auch gebührend gefeiert. Wer aber nun glaubte, der TSV ginge gemütlich in den Winterschlaf, täuschte sich gewaltig. Installation der Wasseranschlüsse, des Heizkessels und der Verteilerrohre folgten und kurz vor Weihnachten brachte man bereits den Innenputz an. Zu Beginn des Jahres 2004 erfolgten die Bodenisolierung und der Einbau der Heizungsleitungen für die Bodenheizung. So konnte schon Mitte Februar der Estrich verlegt werden. Maler- und Fliesenarbeiten folgten. Die Lattenkonstruktion für die Holzdecken wurde errichtet und im Frühjahr waren nahezu alle Deckenarbeiten abgeschlossen. Bereits Anfang Mai brachte man den Außenputz an, so dass das neue Schmuckstück des TSV in strahlendem Weiß glänzte. Die Sanitäranlagen wurden angeschlossen, sowie die Solaranlage befestigt. Gleichzeitig wurde der bis zu 5 Meter hohe Zaun errichtet und nach vielen arbeitsintensiven Stunden konnte die imposante Zaunanlage von über 500 m Länge, überwiegend in Eigenregie, fertig gestellt werden. Mit der Möblierung der Räume konnte der Bau des Vereinsheimes erfolgreich abgeschlossen werden. In kurzer Bauzeit wurde so eine imposante Sportanlage erstellt, die den immer größeren und vielseitigeren Anforderungen eines aufstrebenden Sportvereins in allen Belangen Rechnung trägt. Was vor 16 Monaten noch Wiese und Acker war, ist nun ein Zentrum des Sports und der Begegnung. Insbesondere für die Jugend wurde eine Anlage geschaffen, auf der sie ihre Freizeit sinnvoll verbringen und ihre sozialen Bindungen und Kompetenzen weiter entwickeln kann.
Dies war nur Dank der vielen unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden zahlreicher Vereinsmitglieder Freunde und Gönnern sowie der großzügigen Unterstützung vieler (ortsansässiger) Betriebe und der uns aus vielen Seiten zugeflossenen umfangreichen Sach-, Material- und Geldspenden möglich. Ein ganz besonderer Dank gilt der Gemeinde Kröning, allen voran Bürgermeister Schindlbeck, die uns in allen Belangen großzügigst unterstützt hat.